Archiv der Teilnehmendenportraits - Virtuelle MUT-TOUR 2020

Archiv der Teilnehmendenportraits

unsere Teilnehmenden berichten von ihrer Depressionserfahrung im Rahmen der Virtuellen MUT-TOUR 2020

Teilnehmendenportraits der Etappe Nord 1:

Stadthagen nach Fulda

Jürgen, 58 Jahre aus Rhodt unter Rietburg

“Ich wurde 2012 auf die MUT-TOUR aufmerksam und dachte, alleine durch die Gegend radeln war gestern. Jahrzehntelang war Bewegung meine Medizin gegen Stress, tiefe Trauer und Angst. Aber erst das Kombipaket hat meinen psychischen Zustand erheblich verbessert: mich gemeinsam mit anderen Menschen, Gleichgesinnten bewegen und austauschen zu können, ohne meine Leistungsdefizite kaschieren zu müssen.”

Hier findest du ein Gespräch mit Jürgen über seine Depressionserfahrung und die Wirkung von Bewegung auf seine Psyche.

Jürgen, 58 Jahre aus Rhodt unter Rietburg

Tourleiter & Ortsgruppenleiter
Steffi, 42 Jahre aus Darmstadt

„Was ich meiner Umwelt bzgl. Depressionen in einem Satz mitgeben möchte:

Depression ist eine ernsthafte Erkrankung, aber auch keine siebenköpfige Hydra; sie ist behandelbar und es gibt mehr Hilfsmöglichkeiten, als man zunächst denkt. An einer Depression zu erkranken ist sicherlich eine so unschöne Erfahrung, dass man sie seinem ärgsten Feind nicht wünscht; andererseits eröffnet sie einem ganz neue Perspektiven, Sichtweisen, Bekanntschaften und Lebenshaltungen, die man ohne sie nicht gehabt hätte, im Nachhinein aber schätzen lernen kann.“

Steffi, 42 Jahre aus Darmstadt

Teilnehmerin & Mitarbeiterin des Krisenteams

Teilnehmerportraits der

Etappe Süd 1: Stadthagen nach Essen

Andrea R. 53 Jahre aus Bremen

2018 bin ich das erste Mal dabei gewesen, was für mich eine so wunderbare Erfahrung war, dass ich gerne wieder und weiter dabei bin. Die Begegnungen mit Menschen unterwegs, aber auch im eigenen Team sind sehr wertvoll. Außerdem habe ich ganz neue Erlebniserfahrungen gemacht wie Tandemfahren und andere Abenteuer. Und schlussendlich Öffentlichkeitsarbeit auf verschiedenen Ebenen zum Thema Depression.

Hier berichtet Andrea nicht nur von ihrer eigenen Depressionserfahrung, sondern auch über ihre Rolle als Angehörige eines psychisch erkrankten Menschen.

Andrea R. 53 Jahre aus Bremen

Teilnehmerin & Ortsgruppenleiterin
Mia, 30 Jahre, Berlin

„Mir hat es geholfen, die Depression als Teil von mir zu akzeptieren, der immer mal mehr oder weniger oder auch mal gar nicht präsent ist. Nur so kann ich damit im Alltag zurecht kommen, ohne mir für die Antriebslosigkeit noch mehr Vorwürfe selbst zu machen. Das ist viel zu destruktiv.“ 

Mia, 30 Jahre, Berlin

Tourleiterin

Teilnehmendenportraits der

Etappe Süd 2: Essen nach Trier

Louise, 23 Jahre aus Marburg

 „Mir ist es wichtig das Thema Depressionen mehr Leuten nahezubringen. Und vor allem, dass es Möglichkeiten gibt, etwas dagegen zu tun und dass es besser werden kann. Wie etwa Therapien und für wen es passt, auch Medikamente. Aber vor allem auch, dass ein achtsamer Lebensstil in Bezug auf sich selbst helfen kann. Sich nicht zu viel aufzuladen und gut mit sich zu sein, Sport zu machen, in der Natur zu sein, gesundes Essen und sich mit lieben Menschen umgeben. Das ist jedenfalls das, was mir selbst geholfen hat und hilft, seit ich 13 Jahre alt bin mit chronischen Depressionen zu leben.“

Lese hier das komplette Interview mit Louise über Ihren Umgang mit Depressionen.

Louise, 23 Jahre aus Marburg

Teilnehmerin seit 2018

„Was ich meiner Umwelt bzgl. Depressionen in einem Satz mitgeben möchte: 

Dran bleiben das ist das Wichtigste, auch wenn es oft sehr schwer ist!!!!“

Gerd, 64 Jahre aus Waiblingen

Teilnehmer

Teilnehmendenportraits der

Etappe Nord 2: Fulda nach Bitterfeld

Elvira, 66 Jahre aus Osnabrück

 „Depression ist eine behandelbare Krankheit und es sollte über sie genauso geredet werden können wie über einen Beinbruch.“

Elvira, 66 Jahre aus Osnabrück

Teilnehmerin
Dietmar, 68 Jahre aus Duisburg

Was ich meiner Umwelt bzgl. Depressionen in einem Satz mitgeben möchte: Depression ist eine Erkrankung, die jeden treffen kann. Sie ist gut behandelbar. Ich bin ein Mensch wie alle Anderen und habe Spaß am Leben- auch in extremen Situationen.

Neben der MUT-TOUR ist Dietmar seit vielen Jahren beim Duisburger Bündnis gegen Depressionen ehrenamtlich tätig. Demnächst findest Du hier auch das ca. 10minütiges Interview über Dietmars Aktivitäten beim Bündnis. Weitere Informationen zum Duisburger Bündnis gegen Depression, hier

Dietmar, 68 Jahre aus Duisburg

Teilnehmer

Teilnehmendenportraits der

Etappe Nord 3: Bitterfeld nach Neustrelitz

Louisa, 34 Jahre aus Berlin

 „Keiner sollte sich dafür schämen offen darüber zu reden, dass er*sie eine psychische Erkrankung hat und/oder eine Psychotherapie macht. Je mehr offen darüber sprechen, je normaler wird irgendwann der Umgang in der Gesellschaft sein.“

Louisa, 34 Jahre aus Berlin

Teilnehmerin
Claudia, 52 Jahre aus Heidelberg

„Ich fahre zum 5. Mal bei der MUT-TOUR mit, weil es einfach Spaß macht und weil man stolz drauf sein kann, dass man so etwas geschafft hat. Tatsächlich hat die MUT-TOUR auch mein Privatleben positiv beeinflusst: ich habe das Fahrradfahren in mein Leben integriert, das mir nachweislich gut tut.

Wenn ich von den Touren erzähle, schlägt mir auch viel Respekt und Bewunderung entgegen; meine Kollegen machen z.B. einen All-inclusive-Urlaub, während ich die vielen km strample und irgendwo im Zelt campiere. Die MUT-TOUR hat mein Leben bereichert! Umso schöner, dass ich damit auch prahlen kann! ;-)“

Lese hier das komplette Interview mit Claudia.

Claudia, 52 Jahre aus Heidelberg

Teilnehmerin

Teilnehmendenportraits der

Etappe Süd 3: Trier nach Offenburg

Kim, 24 Jahre aus Lingenfeld bei Speyer

„Traut euch, über das Thema Depressionen zu sprechen, und habt vor allem den Mut, Fragen zu stellen und Verletzlichkeit zu zeigen.“ 

Mehr über Kim in ihrem Blog-Beitrag

Kim, 24 Jahre aus Lingenfeld bei Speyer

Teilnehmerin
Hanna, 51 Jahre, aus Magdeburg

„Ich fahre bei der MUT-TOUR mit, weil ich die Bewegung und das Gruppenerlebnis in der Natur sehr schätze. Ich hoffe mir, durch meine Teilnahme für mehr Akzeptanz zu werben und verhärtete Denkweisen, die eher eine Distanz stärken als Nähe fördern, aufzubrechen.“

Hanna, 51 Jahre, aus Magdeburg

Teilnehmerin

Teilnehmendenportraits der

Etappe Süd 4: Offenburg nach Lindau

Matthias K., 34 Jahre aus Köln

„Durch persönliche Erfahrungen ist es mir wichtig geworden, mich für einen offeneren Umgang mit dem Thema Depression stark zu machen. Schweigen hilft niemandem. Habt keine Angst, drüber zu sprechen!“

Matthias K., 34 Jahre aus Köln

Teilnehmerin
Antoniya, 32 Jahre aus Konstanz

Warum machst Du bei der MT mit, was ist deine Motivation? 

Es ist mir wichtig, dass wir genauso über Depressionen sprechen, wie über andere körperliche Erkrankungen. Am Anfang haben mich meine Freunde ein wenig komisch angeschaut, als ich sagte: “Ich gehe zur Therapie”. Aber irgendwann haben sie sich daran gewöhnt: “Ich gehe zur Therapie, dann treffen wir uns zum Sport!” Wenn ich offen darüber spreche und mich nicht schäme, habe ich etwas getan, auch wenn ich nur eine einzige Person dadurch ermutige. 

Was ich meiner Umwelt bzgl. Depressionen in einem Satz mitgeben möchte: 

Es ist normal, eine psychische Krise zu durchleben – die Welt ist recht kompliziert und wir versuchen alle einfach damit zu Recht zu kommen. Heutzutage leben wir im Informationsüberfluss, Technologien entwickeln sich rasch, wir wechseln Wohnorte und müssen mit anderen Kulturen umzugehen lernen, das ist alles nicht leicht. Wenn ich Unterstützung dabei brauche, was ist daran so schlecht? Wenn ich ein körperliches Problem habe, auch etwas, was ich mein ganzes Leben behandeln muss, ändert sich nichts an meiner Persönlichkeit. Ich bin immer noch derselbe Mensch.

 

Mehr über die Geschichte von Antoniya, hier!

Antoniya, 32 Jahre aus Konstanz

Teilnehmerin

Teilnehmendenportraits der

Etappe Nord 4: Neustrelitz nach Kiel

Bibo, 59 Jahre aus Bochum

“Mut-Tour ist für mich wie ein Ausstieg aus dem schwierigen Alltag in eine andere Lebensgemeinschaft. Neue oder vergangene gemeinsamen Erlebnisse mit den vielen lieben Mitfahrern zu teilen ist eine Wohltat für meine Seele. Vielseitige Kontakte und entstandene Freundschaften helfen einem zusätzlich mit einer Erkrankung umzugehen, sie zu akzeptieren und einfach so zu sein wie man ist und sich fühlt. Dabei zu sein und meine Erfahrung mit anderen teilen zu können macht mich froh.”

Bibo wäre zu gerne mit auf Etappe gefahren. Nun begleitet er das Team virtuell als Etappen-Pate unserer Nord 4 🙂 Zudem gibts hier mehr Eindrücke in Bibos Motivation, im Rahmen der MUT-TOUR aktiv zu sein!

Bibo, 59 Jahre aus Bochum

Teilnehmerin
Franziska, 31 Jahre aus Berlin

„Ich fahre bei der MUT-TOUR mit, weil mich die Kombination von Sport in der Natur verbunden mit der sozialen Zielsetzung begeistert. Als Angehörige eines Menschen mit psychischen Krisenerfahrungen möchte ich mich dafür einsetzen, dass wir Menschen in komplexen Lebenssituationen ohne Vorurteile begegnen.“ 

Franzi saß beim Team Nord 4 auch real als Tourleiterin auf dem Rad 🙂 Mehr über Franzis Perspektive als Angehörige gibt es hier zu entdecken! 

Franziska, 31 Jahre aus Berlin

Tourleiterin

Teilnehmendenportraits der

Etappe Nord 5: Kiel nach Vechta

Mark, 49 Jahre aus Bremen

„Auch Menschen mit Depressionen sind Menschen, und auch sie wollen gehört und gesehen werden!“

Mark, 49 Jahre aus Bremen

Teilnehmerin

Warum machst Du bei der MT mit, was ist deine Motivation?

Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schlecht es Menschen, die beispielsweise an Depressionen erkrankt sind, gehen kann. Selbstvertrauen und Hoffnung auf Besserung sind da oft Mangelware. Zum einen möchte ich durch meine Teilnahme an der MUT-TOUR den akut Erkrankten Zuversicht schenken, dass auch sie es schaffen werden, wieder ein lebenswertes Leben zu führen. Zum anderen fehlt oft die Verständigung und das Verständnis der zwei Parteien (also der Menschen mit und ohne Depressionserfahrung), die aber für eine Besserung der Symptome oft auch einen großen Teil ausmacht. Ich denke, dass die MUT-TOUR gerade in Sachen „Verstehen“ einen großen Unterschied machen kann. 

Ich selbst bin ja noch nicht so alt. Dabei habe ich oft den Eindruck, dass viele Menschen der Meinung sind, Jugendliche könnten gar keine Depressionen haben. Es wird dann meistens nur von Pubertät und Stimmungsschwankungen geredet. Klar, bei vielen mag das zutreffen. Aber Vorurteile dieser Art machen es den erkrankten Jugendlichen deutlich schwerer, die Hilfe zu bekommen, die sie benötigen. Dadurch ist es mir auch ein Anliegen, gerade in dieser Altersgruppe Öffentlichkeitsarbeit zu leisten und auf diese Art Jugendliche zu erreichen. 

Melanie, 22 Jahre aus Illertissen

Tourleiterin
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