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Outdoorküche miteinander reden, Offenheit hilft

Beweg(t/end)e Momente Teil 2 – Was ich durch meine Teilnahme an der MUT-TOUR erkennen konnte

Nervensystem-Beruhigung durchs Gemeinsam statt Einsam seindie positiven Aspekte der MUT-TOUR-Gemeinschaft

Die erste Nacht ist sehr stark am Gewittern, was das Schlafen trotz der Müdigkeit der Tagesfahrt schwierig macht. Unwetter-Warnungen der bayerischen Tagesnachrichten im Kopf, das regnerische Peitschen gegen die Zeltwand und die mächtigen Schläge und die spektakuläre Lichtshow des direkt über uns tobenden Gewitters – Ich bin etwas nervös und schau aus meiner Zelt-Luke heraus. Meine Tandem-Partnerin macht Fotos von der Lichtshow und für mich reicht ein kurzer Unterhaltungs-Moment, sodass sich mein Nervensystem beruhigen kann. Wie einfach es doch sein kann – nur ein kurzes Check-up mit Gespräch – die Situation bleibt dieselbe, aber für mich ist sie wesentlich aushaltbarer. 

Diese Situation nehme ich als Analogie zu psychischen Erkrankungen. Denn sie alle lassen sich so viel angenehmer gestalten, indem wir ein wohlwollendes Umfeld kreieren und uns gegenseitig verstehen oder zumindest verstehen wollen!

Der Tour-Alltag und das Tandemfahren als Lernraum – Radikale Akzeptanz und Selbstfürsorge

Unser Tour-Alltag ist taff – 24/7 unter Menschen, ein Thema, das berührt und gleichzeitig zusammenhält. Abgrenzung & Miteinander, viele Gespräche und eine Portion Spaß. Zwischendurch wird bei Cat Stevens mitgesungen: 

„If you want to sing out, sing out, if you want to be free, be free…cause there’s a million ways to be, you know that there are!” 

Wenn das so einfach wäre… AKZEPTANZ ist das Stichwort: radikale Akzeptanz, ein Akzeptieren unserer Gefühle, Beobachten und Mitschwingen. In Kleingruppen wie den Tandem-Teams ist der Lernraum dafür ideal. Im Kleinen beginnen, um auf die große Gemeinschaft zu übertragen: Sich rauszunehmen, Me-time eingestehen, den Anderen stützen, wenn es notwendig wird und genauso gut nach Hilfe zu fragen, wenn man selbst ins Wanken gerät. Ein guter Lernraum unter uns sechs Tandem-Fahrenden und auch eine schöne Selbsterfahrung. 

Natürlich stoße ich immer wieder auch an meine Grenzen, aber die Erfahrung mit der MUT-TOUR unterwegs zu sein stärkt mich auf meinem Weg dahin, mich selbst genauso ernst und wichtig zu nehmen und mich um sich selbst zu sorgen, wie ich das auch für Andere tue. 

Outdoorküche miteinander reden, Offenheit hilft

Sich jemanden gegenüber zu öffnen, der*die ähnliches erlebt hat, entlastet und verbindet – mutig Erfahrungen teilen. 

Das Schöne in den alltäglichen Dingen sehen – Offenheit und Gastfreundschaft innerhalb Deutschlands erleben

3 Tandems, 6 Mut-Touris, 12 Augen und eine Stimme von Vicky Leandros, die nachhallt: 

„…du weißt ich liebe das Leben“

Ich reise viel und gerne, das Fernweh packt mich hin und wieder und leider auch der Deutschland-Blues. Andere Kulturen zu erleben ist für mich nach wie vor eine Bereicherung, aber auch im Nachhinein eine Erfahrung, die es mir erschwert, die positiven Aspekte der deutschen Kultur hervorzuheben. Auch da hat die MUT-TOUR einen Beitrag geleistet:

Die Offenheit und Gastfreundschaft von all den lieben Menschen zu erleben, denen wir begegnet sind, war heilsam und stärkend. 

So hat die Bademeisterin im Vilsbiburger Freibad uns zum Kaffee am Morgen eingeladen. Auch die Freibad-Dusche fühlte sich nach einem schwitzigen Tag wie ein Luxus-Wellness-Bad an – eben alles eine Frage der Perspektive!

Ich wünsche uns allen mehr Mut! Mut dafür, sich immer wieder neu für Begegnungen zu öffnen und darauf zu vertrauen, dass vergangene Erfahrungen auf neue, andere, positivere Begegnungen treffen. 

 

``Die Offenheit und Gastfreundschaft von all den lieben Menschen zu erleben, denen wir begegnet sind, war heilsam und stärkend. ``
Alina
Outdoor Reisen, Abenteuer und Natur erleben

Naturmomente, Pennen unterm Sternenhimmel, Rad hosen die Lüften – Minimalismus, der positiv auf das psychische Wohlbefinden wirkt.

All in all: eine Tandem-Tour, die nicht nur psychische Erkrankungen in die Öffentlichkeit rückt, sondern auch in mir Zuversicht sät

Die MUT-TOUR-Erlebnisse und Bilder sind für mich sehr nachhaltig. Im Team sich für mehr Offenheit im Umgang mit seelischer Dysbalance stark zu machen war beflügelnd. Menschen zu treffen, die offen sind und einen Austausch auf Augenhöhe möglich machen, lassen heilsame, stärkende Begegnungen entstehen und an die Verbindung glauben, an Gemeinsamkeiten statt Unterschiede –  nämlich das Mensch sein! 

Wenn wir gemeinsam mutig sind, werden wir belohnt mit wunderschönen Sonnenuntergängen, Deluxe-Camping-Essen, Hopfenfeldern, Freibad- und Seeparadiesen, Gesprächen, Zuhören und stärkendem Austausch!

Das gemeinsame Bewegen setzt Energien frei, die heilsam sind. Diese “Gemeinsam-Energie” kenne ich auch vom gemeinsamen Yoga praktizieren - ein Atemfluss und gemeinsames Flowen.

Wenn wir Mut vor Angst wählen, entsteht Neues ♡
♡ Neue Wege
♡ Neue Blickwinkel
♡ kraftvolle Sätze & Austausch
♡ Gemeinsamkeiten & Miteinander
♡ Zuhören & Begegnung auf Augenhöhe
♡ farbenfrohe Momente
♡ Zuversicht

Ich bin Teil der MUT-TOUR, weil für mich Radfahren und die Verbindung zu Natur und Menschen eine gute Kombi sind, sich gemeinsam für ein wichtiges Thema einzusetzen 🙂

Mehr Aufklärung über psychische Erkrankungen und ein offener Austausch helfen, das Thema und betroffene Menschen besser zu verstehen und bauen Scham und Berührungsängste im Umgang und Miteinander ab. Es braucht Mut von uns allen, das Thema so wichtig zu nehmen, dass wir endlich ohne Tabu in allen Bereichen darüber sprechen dürfen. Wir können nur gemeinsam wachsen, indem wir uns als Menschen mit unseren Gefühlen ernst nehmen und begegnen.

*Aus meinem Instagram Reel zur MUT-TOUR (Reh.root)
Mut & Angst stehen oft nah beieinander.

Alina
Zeit in der Natur tut der Psyche gut.

Wann warst du das letzte Mal in der Natur unterwegs?

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