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Unsere gemeinsame Tandem-Fahrt zum MUT-TOUR Wintertreffen 2016

Außerhalb der Etappenphase sind Jürgen und Bibo weiterhin mit Tandem unterwegs.

Die Planung: Eine gemeinsame Tagestour mit dem Tandem zum Wintertreffen der Mut-Tour 2016 vom 8.1. – 10.1. 2016
Die Durchführung: BIBO (Gründer der Ortsgruppe in Bochum) reist am Vortag der geplanten Abreise zum Treffen am 7.1. 2016 nach Rhodt unter Rietburg an.
Da wir nur den einen Tag mit dem Tandem fahren, hingen wir natürlich im Vorfeld jeden Tag bei WetterOnline ab und prognostizieren die Wetterlage akribisch genau.
Das Ergebnis: Es soll tolles Fahrwetter mit kleineren vereinzelten Schauern geben. Das ist zu schaffen dachten wir, bei solch Kerlen, einem Bochumer Jung und nem waschechten Pfälzer, Kerle wie aus Stein gemeisselt;-)

Einige Vorbereitungen im letzten Moment mussten auch sein. So bauten wir gerade mal eben so auf die Schnelle;-), den Gepäckträger von meinem Rad an das Tandem. Was im Nachhinein den Einsatz der Flex beanspruchte und auch meine Nerven 😉
BIBO holte schnell zur Beruhigung zwei alkoholfreie Radler, wo schon der Gedanke an beruhigende Hopfenblüten meine Stimmung wieder anhob. Ein Schutzblech sollte auch noch dran. „ISS KÄÄ PROBLEM MACHE MERR“ Ziemlich viel mit Kabelbinder und Zubehörgedöns aus der Basteltrickkiste, schützen wir Jürgens Outen als „Silberrücken“ 😉
Tandem soweit erst mal Startklar.;-))

Während ich die Kohlenhydrate per Nudeltopf auf dem Herd bereite, beschäftigte sich BIBO mit der Routenplanung und den letzten Meldungen bei WetterOnline.
Mit mächtig überfüllten Nudelbäuchen, Kaffee und alkoholfreien Bierchen, legen wir uns früh zum WarmUp in die Kojen. Die Nacht lässt aufhorchen: Regen, Regen, regen wir uns nicht auf;-) Es regnet unaufhörlich und wir beginnen Gedanken zu hegen, morgen doch mit dem Auto zu starten.

Am frühen Morgen gegen 06:00h werden wir jedoch eines Besseren belehrt: Nach einigen mächtigen Sturmböen wurde es kalt und trocken. Wir stammeln vor uns hin: „Geht nicht, gibts nich und aufgeben schon gar nich“. So wird gepackt. Auch das Körperchen wird wohlbehütet in mehrere Schichten gehüllt, um das Tandem auch mal unter Extrembelastung zu testen 😉 Knapp unter dem zugelassenen Gesamtgewicht, den mit Adrenalin gepuschten Körper, der bis zum Anschlag aufgefüllten Beinmuskulatur und Mehrschichtisolationsfunktionsequipment ging es endlich auf die Piste. Und es sollte sich wieder mal zeigen, daheim isses schön, kuschlig, geschützt und trocken, aber unterwegs zu sein ist ein immer wieder unvergessenes Erlebnis.

Blühende Kirschbäume im Januar, gelb leuchtende Sandsteinmauern, strahlend blauer Himmel und eine Luft zum süchtig werden. Unser Navi-Gerät führt uns zu unserer Überraschung durch kleinste Weinbergstrassen, jenseits der ausgezeichneten Radwege, zielgenau Richtung Bergstrasse. Auch Ludwigshafen, Mannheim meisterte das Programm perfekt. Ein kleiner Abweichler und wir wurden nach 50m wieder daran erinnert, abseits der Route zu sein. Die erste Software die einem Dinosaurier ( oder Freunde sagen und dürfen auch sagen „der Mann hinterm Mond“ ) -bzgl. dem ganzen Gelärchs- wie mir, es erlaubt, nicht immer auf das Display zu starren, sondern per Ansage auf den Ohren geleitet, die Umwelt zu genießen. Was ja Sinn und Zweck sein sollte.

Nach Kilometern X spürte ich ein leichtes Knacken in Tretlagerbereich, was ich erst mal ignorierte, aber nach intensivem Checken gesehen habe, dass sich der Exzenter zur linken Seite verabschieden möchte. Wir entschlossen uns zur Rast. Bananenbrot, Haselnüsse, Kekse und der Reparatur des Lagers. No Problem, kleinere Missgeschicke erledigen die Kerle aus Stahl gegossen 😉 im Handumdrehen und nach ner halben Stunde gehen wir die letzten 15 km an.

Ojah, nach 80 km kamen wir um 15:00h in Bensheim am Marktplatz glücklich und zufrieden an. Ich frachte Jürgen nach seinem Wohlbefinden und vor allem wie es seinem Allerwertesten ginge.
Zu meinem Erstaunen war die Aussage „Es geht mir blendend, ich könne noch 40km drauflegen ohne seinen Hintern zu strapazieren“ (Brooks machts halt möglich).
Bevor wir die Kartoffelsuppe Namens „ ist mir entfallen“ genießen konnten, verweilten wir am Marktplatz, bei Cappuccino und noch ner kurzen Kuschelrunde.

Ein Feedback der zurückgelegten Tageskilometer beinhaltet ein positives
Fazit: „Bleib nie Zuhause, es gibt so viel zu sehen, zu erleben und zu lernen“.

Unsere beeindruckende Fahrt zum Wintertreffen wurde ergänzt durch sehr viel wertvolle Stunden, die wir mit anderen beim Wintertreffen verbringen durften. Aufgefüllt mit Informationen, netten Erinnerungen an Gespräche und überaus freundlichen und achtsamen Menschen, verlassen wir den Ort der Begegnung „Liebfrauenschule“ Bensheim sonntags gegen 11.30h.

So hat man manchmal seine kleinen Problemchen, wenn man mit dem Tandem bei der Bahn mit dem Aufzug fahren will oder auch muss. So ist es manchmal notwendig, den Boliden vollbepackt, millimetergenau einzuparken und ihn dann noch diagonal hochkant in den Raum zu stemmen;-) Aber all diese Problemchen sind zu meistern, ja und fördert auf eine Art und Weise Kreativität.

Fazit: Immer, immer gerne wieder!!!
DER MENSCH WÄCHST MIT SEINEN AUFGABEN.

An dieser Stelle bedanke ich mich bei Allen die dieses Projekt unterstützen. Mit Fleiß, ihrem Engagement und Talent es am Leben zu erhalten, zu Erweitern und verbessern (eigentlich schon mehr als genug).

Vielen, Vielen Dank;-)

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