Die Zeit war knapp. Es musste sein.

Wir kürzen die Strecke ab und fahren Bahn.

Der kurze Weg zum höhergelegenen Bahnsteig wird zu einer

Herausforderung für Mensch und Material.

Er sieht so groß und modern aus, der Fahrstuhl.

Knopfdruck, Tür öffnet, Thorsten, Tandem und Jürgen hinein.

Die Türen gleiten zu, der Fahrstuhl verstummt.

Mit einem Kraftakt der Verzweiflung reißt Thorsten den Lenker hoch, diagonales Aufstellen verspricht einen Mehr an einigen Zentimetern.

Doch nein, es soll nicht sein, die sensible Sensorik hat bereits einen Notfall registriert und gibt die Türverriegelung nicht mehr frei.

Die gläsernen Wände am Fahrstuhl bieten für die umstehenden und umherlaufenden einen abwechslungsreichen Einblick in das Alltagsleben der Mut-Tour Aktivist:innen.

 

Wie gehe ich mit Krisensituationen um?

Wo sind meine Grenzen?

Die Antwort kommt daher als uniformierter Bahnbeamter,

herbeigezaubert durch Peter.

Ein passender Schlüssel gibt die Türverriegelung frei.

Leichtfüßig tragen wir die 70 kg schweren Bikes zu viert die 43 Stufen

zu Gleis 7 empor.

Auf dem Nachbargleis ist gerade der RE 21 eingefahren und spuckt seine 248 Fahrgäste aus, denen wir jetzt entgegen strömen, kaum als Hindernis wahrgenommen.

Dann die Durchsage, unser Zug fährt heute ausnahmsweise vom Gleis gegenüber ab.

Acht Hände tragen 3 bepackte Tandems die 43 Stufen hinunter und nebenan wieder hinauf.

Die kurze Zugfahrt bot uns die Möglichkeit einer mentalen Aufarbeitung

dieses einmaligen Erlebnis.

Dieses Gedicht entstand während einer der diesjährigen Tandem-Etappen durch unseren Teilnehmer Hans Hansenson aus Weimar. Unvorhergesehene Wetterereignisse, hitzige Temperaturen oder technische Pannen zwingen unsere Teams manchmal auch auf die Gleise umzusteigen. Dabei erwarten uns jedoch auch so einige Überraschungen, wie der Text von Hans zeigt :).

Ein voll bepacktes Tandem kann schon mal bis zu 70 kg wiegen – das Tandem allein wiegt 25 kg und je nach Inhalt in den Gepäcktaschen kommen noch 15-40 kg dazu. Das Ganze dann Bahnsteige hoch und runter zu transportieren stellt unsere Teams immer wieder vor kleine Herausforderungen, die jedoch gemeistert werden 🙂

Nach so manchen Strapazen kehrt am Abend mit Outdoor-Küchen-Erlebnis mitten in der Natur die Ruhe ein.