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tote Fliege im Aschenbecher Sinnbild für Sucht

Sucht und Depression – Medizinische Einordnung

Doppeldiagnosen – Zwei psychische Krankheiten, die sich anziehen

Sucht und Depression stehen in einem engen Zusammenhang. Depressionen lösen nicht selten Suchterkrankungen aus. Ebenso verhält es sich umgekehrt. Dabei spielen Störungen der Nervenzellen, soziale und psychologische Faktoren eine Rolle. Was trat zuerst auf und was war die Folge? Das ist oft ebenso schwer zu beantworten wie die Frage nach dem Huhn und dem Ei.[1, 2]

So haben etwa 50 bis 60 Prozent der drogenabhängigen Menschen mindestens eine andere, psychische Erkrankung. Zu den häufigsten zählen auch Depressionen.[2] Unter dem Begriff „Drogen“ versteht man Substanzen, die sich auf die menschliche Psyche auswirken, indem sie eine bewusstseins- und wahrnehmungsverändernde Wirkung hervorrufen. Dazu gehören zum Beispiel Alkohol, Nikotin, Cannabis oder Medikamente. Sie können insbesondere bei längerem Gebrauch zu schwerer körperlicher und psychischer Abhängigkeit führen.[2]

Die meisten Suchtmittel beeinflussen das Nervensystem, in dem sie eine Ausschüttung von natürlichen Botenstoffen – den Informationsträgern zwischen den Nervenzellen – auslösen. Sie bewirken im Belohnungszentrum des Gehirns eine rasche, aber vorübergehende „Belohnung“ mit guten Gefühlen: Alkohol enthemmt, Cannabis entspannt, Amphetamine putschen auf.

Entwickelt sich eine Sucht, werden die Nervenzellen immer unempfindlicher gegenüber den Botenstoffen. Um das gleiche Gefühl zu erreichen, wird eine immer höhere Dosis des Suchtmittels nötig. Für die normalerweise im Körper vorkommende Konzentration sind die Nervenzellen dann unempfindlich geworden. Schöne Erlebnisse oder Lob erzielen in diesem Stadium nicht mehr die ursprüngliche belohnende Wirkung. Ohne Droge fühlt sich der süchtige Mensch dann antriebslos, ängstlich, niedergeschlagen, kann sich kaum konzentrieren. Die Symptome können die gleichen wie bei Depressionen sein. Greift er dann wieder zum Suchtmittel, um sich besser zu fühlen, fängt der Teufelskreis von vorne an. Ein Ausweg ergibt sich erst, wenn der Betroffene eine Behandlung sowohl gegen die Sucht als auch die Depression erfolgreich durchläuft.

Eine medizinische Einordnung von Dr. Heidrun Riehl-Halen und Quellen:

  1. https://www.asklepios.com/brandenburg/experten/psychiatrie/depression-und-sucht
  2. https://www.therapie.de/psyche/info/index/diagnose/sucht/drogen-und-psychische-stoerungen

Auszug aus unserer im Mai 2018 erschienen Broschüre Unter besonderen Umständen

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